Anerkennung für die Leistung im Ehrenamt

Burgschwalbach bewirbt sich beim Modellprojekt "engagierte Kommunen"

Ehrenamtler, die sich in ihren Heimatorten oder für bestimmte Themen engagieren, werden überall gebraucht. Doch nicht immer wird der Einsatz dieser Menschen entsprechend gewürdigt. Oft gibt es auch keinen Überblick für Interessierte, welche Möglichkeiten bestehen, sich gesellschaftlich einzubringen. In Burgschwalbach laufen jetzt zwei Initiativen, die das ändern sollen.

BURGSCHWALBACH. Die Ortsgemeinde Burgschwalbach will mitmachen beim Modellprojekt "engagierte Kommunen". Die Bewerbung ist schon beim "Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement" (BBE), Träger des Pilotvorhabens, gestellt. "Unser Antrag hat auch Aussicht auf Erfolg", schätzt Ortsbürgermeister Claus-Harry Becker die Situation ein.

"Wir setzen auf die Förderung des Ehrenamts. Wir wollen, dass die Menschen gewürdigt werden, die oft an vielen Stellen im Dorf helfen, ohne öffentliches Aufsehen zu erregen", erklärt der Ortschef die Initiative. "Es hat mich überrascht zu sehen, wie viele Einwohner sich im Ort in den verschiedensten Bereichen einbringen. Das reicht von der Pflege der Blumenkübel bis zur Gruppe ,Aktiv für Burgschwalbach', die kleinere Handwerksarbeiten für die Kommune verrichtet. Dazu kommen Bürger, die die Geschichte der Gemeinde in den Archiven erforschen", zählt er einige Beispiele auf. "Das Ehrenamt bringt eine hohe soziale Kompetenz und eröffnet neue Möglichkeiten", erläutert er auch noch einige Vorteile, die sich aus diesem Engagement ergeben.

Das Modellprojekt "engagierte Kommunen" ist ein Baustein des Programmes "Engagement schlägt Brücken". Unter diesem Leitmotiv fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen der neuen "Freiwilligendienste aller Generationen" den Aufbau und die Weiterentwicklung nachhaltiger Strukturen, in denen sich Menschen aller Altersgruppen über einen gewissen Zeitraum einsetzen. Das spezielle Modul, für das sich nun Burgschwalbach beworben hat, zielt darauf ab, Angebot und Nachfrage an Freiwilligenplätzen und Engagementsmöglichkeiten zusammenzuführen.

Interessierten Bürgern, Kommunen und Trägern soll so eine Plattform eröffnet werden, sich schnell orts- und themenübergreifend zu orientieren. Mit vier Millionen Euro will der Bund 2000 Gemeinden beim Aufbau eines Internetauftritts für freiwilliges Engagement unterstützen. Die ausgewählten Bewerber erhalten je 2000 Euro, um ihre Angebote per weltweitem Netz bekannt zu machen und deren Aktualität zu gewährleisten.

Zusätzlich will Claus-Harry Becker auch noch die sogenannte "Ehrenamtscard" einführen. Ehrenamtlichen werden in diesem Rahmen Vergünstigungen bis zu zehn Prozent gewährt. Bundesweit hat die Arbeitsgemeinschaft Deutschland diese Aktion als ein Dankeschön für Menschen aufgelegt, die sich für das Allgemeinwohl positionieren. Reiseanbieter, Versandhäuser und andere Unternehmen beteiligen sich schon daran. Burgschwalbachs Ortsbürgermeister schwebt vor, auch regionale Firmen einzubinden. Sie könnten eventuell in Vereinen Tätigen Sonderkonditionen einräumen.   Christel Debusmann

Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Samstag, 22. August 2009, Seite 24 (0 Views)

 

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Veröffentlichung

Burgschwalbach
Sa, 22. August 2009

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