Knirpse lernen Bogenschießen

Innere Ausgeglichenheit hilft beim Zielen – Wender arbeitet mit Kindern

ZOLLHAUS. Einmal wie ein richtiger Indianer mit Pfeil und Bogen hantieren zu können – beim Bogenschießkurs, der zum ersten Mal vom Freundeskreis der Kinder aus Burgschwalbach organisiert wurde, erfüllten sich Kinder diesen Wunsch. Dabei erfuhren sie mehr über die Technik und das Wesen des Bogenschießens.

Unterstützt wurde der Verein von Dirk Wender, seines Zeichens Lehrer für traditionelles Bogenschießen und Leiter einer eigenen Bogenschule in Hünstetten-Limbach. „Beim traditionellen Bogenschießen arbeiten wir ohne technische Hilfsmittel, wie etwa Visier oder Spannhilfe. Statt dem verwendeten Material steht hier der Mensch im Mittelpunkt“, erklärt der erfahrene Bogenschütze, der diese ursprüngliche Art des Umgangs mit Pfeil und Bogen nicht nur Kindern im Rahmen von Kursen vermittelt, sondern auch therapeutische Bogenschieß-Seminare anbietet. Gerade durch den Verzicht unterstützender Hilfsvorrichtungen am Bogen, sind die innere Ausgeglichenheit und das intuitive Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wichtige Voraussetzungen, um den Pfeil treffsicher ins Ziel zu schießen.

„Neben bekannten Freizeitaktivitäten stellt das Bogenschießen für die Kinder eine neue und interessante Erfahrung dar. Hierbei werden nicht nur die sportlichen Fertigkeiten sondern vor allen Dingen auch Selbstvertrauen gefördert“, freut sich Jürgen Scheel vom Freundeskreis der Kinder.

Bevor es für die rund 25 Kinder aus Burgschwalbach und Umgebung aber an das Schießen selbst ging, mussten erst einmal die theoretischen Grundlagen geschaffen werden. Aufgeteilt in zwei Altersgruppen gab Dirk Wender zuerst den Sechs- bis Achtjährigen Instruktionen zum richtigen Umgang mit Pfeil und Bogen und brachte ihnen auch die Philosophie des Bogenschießens näher.

Nach einigen Trockenübungen flogen dann bereits die ersten Pfeile in Richtung Zielscheibe durch die Luft. Schon nach kurzer Übungszeit gab es kaum noch Verfehlungen.

Um den Schwierigkeitsgrad für Fortgeschrittene ein wenig zu erhöhen, wurde auf ein Wildschwein geschossen. Natürlich handelte es sich hierbei nicht um ein lebendiges Exemplar, sondern um eine, aus speziellem Material angefertigte, Nachbildung, die sich bereitwillig beschießen ließ und auch nach den ersten Treffern noch standhaft blieb.

Im Anschluss trainierten dann die Kinder im Alter von neun Jahren an ebenfalls ihr Geschick im Umgang mit Pfeil und Bogen. Alexander Reitz

Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Montag, 31. Mai 2010, Seite 20 (0 Views)

 

Dirk Wender, Lehrer für traditionelles Bogenschießen, gibt den Kindern Ratschläge. M Foto: Alexander Reitz

 

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Veröffentlichung

Burgschwalbach
Mo, 31. Mai 2010

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