Hilfe gibt es sofort auf Knopfdruck

Deutsches Rotes Kreuz Rhein-Lahn kann in Kürze 1000. Hausnotruf anschließen – Sicherheit rund um die Uhr gewährleistet

Es kommt gelegentlich vor, dass Nachbarn erst auf einen Mitmenschen aufmerksam werden, wenn der schon seit geraumer Zeit seine Rollläden nicht hochgezogen hat oder weil sein Briefkasten überquillt. Da kann es aber schon zu spät sein.

Rhein-Lahn. Der Hausnotruf bietet alleinstehenden alten oder behinderten Menschen im Notfall, zum Beispiel nach einem Sturz oder bei plötzlich auftretenden Beschwerden, Hilfe rund um die Uhr. Der Druck auf einen Notrufknopf, der am Körper getragen wird, macht das möglich.

Einzige Voraussetzung: Der Teilnehmer muss über einen Telefon- und Stromanschluss verfügen. Den Rest erledigen verschiedene Anbieter, so auch der DRK-Kreisverband Rhein-Lahn, der seit 1987 über solch einen Service verfügt und in Kürze den 1000. Hausnotruf installieren wird. Blitzschnell kann damit Hilfe herbeigeholt werden. Mit dem Drücken auf einen kleinen mobilen Sender, als Kette oder Armband zu tragen, wird sofort eine Verbindung zur Notrufzentrale in Mainz hergestellt. Über eine Freisprecheinrichtung nimmt sie Kontakt mit dem Teilnehmer auf. Die nötigen Angaben ersieht der Rotkreuzmitarbeiter auf einem Monitor. Im Vorfeld zum Anschluss werden die personenbezogenen Daten, so auch Diagnosen, Medikamente, Hausarzt und Bezugspersonen erfasst. Erfolgt keine Antwort, wird die zuständige DRK-Rettungswache zum Einsatzort geschickt, um Hilfe zu leisten.

Die Rettungswachen in dem jeweiligen Einzugsgebiet verfügen über die Haus- und Wohnungsschlüssel, allerdings nur versehen mit einer Identifikationsnummer. Wem der Schlüssel zuzuordnen ist, welche Medikamente die betreffende Person verabreicht bekommt und welche Diagnosen vorliegen, erfährt der Rettungssanitäter aus Datenschutzgründen aktuell von der Hausnotrufzentrale in Mainz.

Trotz Hinterlegung eines Haustürschlüssels musste in Nastätten nach der Alarmierung eines Hausnotrufes die Polizei hinzugezogen werden, da die Wohnungstür verschlossen war. Bei der kurz zuvor angemeldeten DRK-Hausnotrufteilnehmerin, die in der Küche gestürzt war und ins Krankenhaus eingeliefert werden musste, hieß es, die Wohnungstür sei immer offen. Dadurch kam es zu einer Verzögerung.

Mit zunehmendem Alter fällt es immer schwerer, sein lieb gewordenes Umfeld zu verlassen. Die höheren Lebenserwartungen haben auch ihre Schattenseite. Das Risiko von häuslichen Unfällen und Notsituationen steigt. Insofern bietet der Hausnotruf eine Alternative, länger in der Wohnung zu leben und dennoch die Sicherheit zu haben, im Notfall über rasche Hilfe zu verfügen.(öl)

Der Preis für den Hausnotruf beträgt 35 Euro pro Monat, 16,64 Euro bei Vorliegen einer Pflegestufe; für das Einrichten fallen 10,49 Euro pro Stunde an. Nähere Infos bei Edda Schöffler, Sachbearbeiterin für den DRK-Hausnotruf, Telefon 02603/941 412, E-Mail:

Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Montag, 19. Juli 2010, Seite 15

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Veröffentlichung

Burgschwalbach
Mo, 19. Juli 2010

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