Ortsgemeinde: Eldorado für Kleinlebewesen

Umwelt Hexenküppel hat wieder seine alte Wirtschaftsform

Von unserer Mitarbeiterin Wilma Rücker

Burgschwalbach. Was über viele Jahre auf dem Hexenküppel in Burgschwalbach wild vor sich hinwucherte, mag für manche Vogelarten ein einzigartiges Paradies gewesen sein. Doch nun wurde dort auf gemeindeeigenem Grund und Boden eine Ausgleichsfläche geschaffen, die nicht minder interessant für Fauna und Flora sein dürfte. Wie Landschaftsplaner und Wuchsexperte Michael Kürzinger mitteilte, wird der Hexenküppel auf seine alte Wirtschaftsform zurückgeführt.

Was momentan noch durch die erst kürzlich erfolgten Rodungsarbeiten etwas unwirtlich erscheint, begrünt sich in den nächsten Wochen von selbst. Der Boden ist voller Wurzeln und Samenrückstände, die den vermeintlichen Kahlschlag in kurzer Zeit in einen „Halbtrockenrasen“ verwandeln und so zahlreichen Insekten und Schmetterlingen Nahrung und ein Zuhause bieten sollen.

Die Ausgleichsfläche mit der Wegnahme der Verbuschung auf dem Hexenküppel wurde für die Felssicherungsmaßnahmen im Rhein-Kreis-Kreis auserkoren und brachte der Gemeinde somit keinerlei Nachteile. Bläuling, Zitronenfalter und Pfauenauge steht nun ein neuer Lebensraum offen. Etwa 0,75 Hektar verbuschte Hanglage wurden mit drei Eichen bepflanzt. Der Blick auf Dorf und Burg wird so wieder frei. Hobbyornithologe Michael Beensen ist beunruhigt, dass der schöne Ausblick zum Malerwinkel werden könne. Er sorgt sich um die weitere Existenz seiner Turmfalken, Milane, Mönchsgrasmücken, Nachtigallen, Dohlen sowie anderer Vogelarten, die er seit Jahren rund um die Burg beobachtet. Doch für ihn gibt es ein Trostpflaster. Im Herbst soll dort eine Vogelschutzhecke gepflanzt werden, informiert Ortsbürgermeister Claus-Harry Becker.

Er machte sich bei der Begehung mit Ratsmitgliedern, Bürgern und Experte Kürzinger ein Bild vom neuen Hexenküppel. Zudem interessierten sich Rolf Klenk und Cosima Lindemann vom Naturschutzbund für die weitere Entwicklung um Burgschwalbachs Grüngürtel, der für Kleinlebewesen ein neu geschaffenes Eldorado bietet.

Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Freitag, 30. März 2012, Seite 22

Das Foto entstand während der Begehung auf dem Hexenküppel in Burgschwalbach, der nun wieder auf seine alte Wirtschaftsform zurückgeführt wird. Foto: Wilma Rücker

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Veröffentlichung

Burgschwalbach
Fr, 30. März 2012

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