Heimatverein: Zukunft des Märchenwalds ist gesichert

Aushängeschild Vorstand für Burgschwalbacher Heimatverein gewählt – Bürger signalisieren Einsatz für beliebten Freizeittreff  Von unserem Redakteur Uli Pohl

Burgschwalbach. Es war eine emotionale Jahreshauptversammlung des Heimatvereins Burgschwalbach, und am Ende gab es einer ganz großen Gewinner: den Märchenwald, dessen Fortbestand nun gesichert ist. In der Versammlung hat sich ein neuer Vorstand gefunden. Die ehemalige Vereinsspitze um die Vorsitzende Anja Dietrich trat aus persönlichen Gründen nicht zur Wiederwahl an, hatte dies aber bereits schon lange zuvor angekündigt. Hätte sich kein neuer Vorstand gefunden, hätte dies das Ende des Märchenwalds bedeuten können (die RLZ berichtete). Der Heimatverein wurde vor 51 Jahren gegründet. Hauptaufgabe ist die Pflege und Unterhaltung des über die Region hinaus beliebten Freizeittreffs.

Bis zum Beginn der Versammlung, die von rund 30 Mitgliedern im Saal des Bistros Auszeit besucht wurde, gab es niemanden, der für ein Amt im Vorstand kandidieren wollte. Zahlreiche Bürger hatten nach dem äußerst schwach besuchten Infoabend eine Woche zuvor, in dem über mögliche personelle Veränderung im Vorstand diskutiert werden sollte, zwar erklärt, sich für den Märchenwald zu engagieren. Doch keiner wollte die Verantwortung und die koordinierende Funktion im Vorstand des Heimatvereins übernehmen. Aber es kam anders: Am Ende der Jahreshauptversammlung waren es sogar zwei Mitglieder mehr als zuvor, die zur neuen Vereinsspitze zählen.

Die Wende zum Guten entwickelte sich, als Detlef Stechert das Wort ergriff und an alle Vereinsmitglieder appellierte, was auf dem Spiel stand, nämlich die Zukunft des Märchenwalds, ein Aushängeschild des Ortes. Der Märchenwald zähle zu Burgschwalbach wie die Burg. Ein Appell, der alle aufrüttelte. Harry Rollig schlug Detlef Stechert spontan zum Wahlleiter vor, der sofort Vorschläge für das Amt des Vorsitzenden einforderte. Zögerlich wurden Namen genannt, mögliche Kandidaten gefragt, die jedoch die Funktion ablehnten, bis Stefanie Zobel vorgeschlagen wurde. Dazu sagte sie: „Ich würde das Amt übernehmen, der Märchenwald ist in Gefahr. Ich freue mich, etwas für den Ort tun zu können.“ Gesagt, getan, wenige Minuten später war Stefanie Zobel zur neuen Vorsitzenden und damit zur Nachfolgerin von Anja Dietrich von den Mitgliedern einstimmig gewählt. Ihre Zusage brachte gleich mehrere Steine ins Rollen, die Versammlung entwickelte eine Eigendynamik. Immer mehr Mitglieder fühlten sich plötzlich in der Verantwortung, etwas für den Heimatverein und damit für den Märchenwald tun zu müssen. Schließlich fand sich ein neuer Vorstand, der mit seiner Anzahl sogar den vorherigen übertraf (siehe Auslagerung).

Ortsbürgermeister Ehrenfried Bastian dankte dem alten Vorstand und sicherte dem neuen jede mögliche Unterstützung für den Märchenwald zu. Karl-Heinz Funk, Vorsitzender der TuS Burgschwalbach, ergänzte, dass am Freitagabend nur ein Anfang gemacht wurde: „Jetzt liegt es nicht nur am Vorstand, sondern an uns allen, noch mehr Leute für die Arbeit im Märchenwald zu begeistern.“ Im Vorfeld der Versammlung hatte bereits die Hobby-Fußballmannschaft Palmbach-Bomber Hilfe zugesagt, auch die Jugendfeuerwehr signalisierte Unterstützung. Tennisklub, TuS und weitere Bürger erklärten sich bereit, Hilfe zu leisten. Am Ende der Versammlung sprudelten nur so die Ideen, wie man die Arbeit für den Märchenwald koordinieren oder besser kommunizieren kann. Ein neues, vor dem Abend nie zu erwartendes Wirgefühl war urplötzlich entstanden. Damit ist die Zukunft des Märchenwalds gesichert, die Saison steht an. Hinzu kommt, dass der Heimatverein finanziell auf gesunden Füßen steht. Gute Perspektiven für ein schönes Fleckchen, das Burgschwalbach weit über die Grenzen der Verbandsgemeinde hinaus bekannt gemacht hat.

Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Montag, 4. März 2013, Seite 13

 

Ein Investition, die in diesem Jahr im Märchenwald getätigt werden muss, ist ein neues Spielschiff. Das alte ist im Inneren stark beschädigt und entspricht auf Dauer nicht mehr den neuesten Sicherheitsbestimmungen. Fotos: Uli Pohl

 

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Veröffentlichung

Burgschwalbach
Mo, 04. März 2013

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