Ev. Kirchengemeinde: Melanie Schneider den Abschied schwer gemacht

Kirche Dekan entpflichtet Seelsorgerin als Gemeindepfarrerin von Burgschwalbach

Burgschwalbach/Holzappel. Auch wenn die Gemeindeglieder Melanie Schneider den Wechsel von zwei halben in Burgschwalbach zu einer vollen Pfarrstelle in Holzappel gönnten – das ein und andere Tränchen floss dann doch, als die Gemeindepfarrerin jetzt mit einem Festgottesdienst verabschiedet wurde. Sechseinhalb Jahre arbeitete die Seelsorgerin unter der Burg, ihrer ersten Pfarrstelle.

Schneider machte in ihrer letzten Predigt als Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde den Burgschwalbachern Mut, dass nicht sie es sei, die Gemeinde ausmache, sondern alle getauften Christen der Dorfgemeinschaft. „Auch wenn hier kein Pfarrer mehr wohnt und kein Licht mehr brennt, geht in unserer Gemeinde nicht das Licht aus“, so die Theologin, die auf das Jesus-Wort verwies: „Ihr seid das Licht der Welt!“.

Anschaulich bestückte sie ein großes hölzernes Facettenkreuz – Erkennungszeichen der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau – mit Gegenständen, die zum Predigtvers „Wir haben hier keine bleibende Stadt“ passten: Die Bibel als Grundlage, ein deutlich oft genutztes Gesangbuch, Wanderschuhe und Schnittblumen. Ob in Burgschwalbach oder an ihrer neuen Wirkungsstätte in Holzappel: Christen blieben verbunden in einem Herrn, einem Glauben und einem Geist. Zuletzt deutete Schneider als Zeichen der Kontinuität auf den Taufstein aus dem Jahr 1714 hin, der gute wie schlechte Zeiten überdauert habe. „Die Taufe ist das weltweit verbindende Element der Christen, so die Theologin, „getauft wird man nur ein- und für allemal.“

Dekan Christian Dolke entpflichtete Schneider von ihrem Dienst als Burgschwalbacher Gemeindepfarrerin und rief der Gemeinde ein Bild von einer jungen Frau in den Sinn, das einen Jungen trägt. „Wird Dir die Last nicht zu groß?“, sei sie gefragt worden und habe geantwortet: „Das ist doch keine Last, das ist doch mein Bruder.“ In diesem Sinne wünschte er auch der Gemeinde, sich gegenseitig zu stützen und zu tragen. Nach Schneiders Weggang wird Burgschwalbach jetzt von Pfarrer Stefan Fischbach aus Oberneisen mit betreut. Im Zuge einer neuen Pfarrstellenbemessung könnten die beiden Gemeinden ab 2015 dann eine pfarramtliche Verbindung bilden.

Mit einem schwedischen Sommerpsalm und dem Satz „In der Ferne“ verschönerte der Frauenchor Burgschwalbach unter Leitung von Konstantin Funk den Gottesdienst und sorgte für einen stimmungsvollen musikalischen Abschiedsgruß an die Pfarrerin. Die stellvertretende Vorsitzende Silke Schmoeger sowie Ulrike Gapp und Dieter Kramer überreichten Schneider im Namen der Kirchengemeinde und deren Vorstand Abschiedsgeschenke. Einen Blumenstrauß übergab Ortsbürgermeister Ehrenfried Bastian der Pfarrerin und erinnerte an die positiven Spuren, die sie für die ganze Gemeinde hinterlasse.

Stefan Fischbach dankte Schneider im Namen der Pfarrerschaft an der Aar für das stets unkomplizierte Miteinander. Vor der Kirchentür bekam die scheidende Gemeindepfarrerin nicht nur zahlreiche gute Wünsche für ihren Weg von der Aar in die Esterau mit, dort empfingen auch die Palmbachtaler die Besucherschar mit schönen volkstümlichen Weisen und Wanderliedern, die der passionierten Wanderin ganz besonders gut gefallen haben dürften.

Am Sonntag, 7. Juli, um 14 Uhr wird Schneider als neue Gemeindepfarrerin in Holzappel in ihren Dienst eingeführt.

 

Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Mittwoch, 26. Juni 2013, Seite 22

 

Melanie Schneider im Kreis des Kirchenvorstands, Dekan Christian Dolke und Stefan Fischbach aus Oberneisen, der Burgschwalbach zunächst mit betreut. Im Zuge einer neuen Pfarrstellenbemessung könnten die beiden Gemeinden ab 2015 dann eine pfarramtliche Verbindung bilden.

 

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Veröffentlichung

Burgschwalbach
Mi, 26. Juni 2013

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