Frauenchor:Bayerisches Treiben beim bunten Abend

Unterhaltung Fröhliche Lieder entzünden gute Laune

Burgschwalbach. Außer dass es ein wunderschöner sommerlicher Liederabend in Burgschwalbachs „guter Stube“ war, hat alles ganz stark an ein verfrühtes Oktoberfest erinnert. Warum nicht, es stimmte einfach alles: Die Frauen kamen im Dirndl mit Spitzenrüschen, die Männer in Krachledernen mit den obligatorischen Hosenträgern. Auf der Bühne warteten bereits der Nagel- und der Sägebock mit dicken und dünnen Stämmen aus dem Burgschwalbacher Märchenwald, und die Speisekarte bot süddeutsche Schmankerl mit Weißbier. Die Gastgeberinnen, der Burgschwalbacher Frauenchor, die einzigen weiblichen Singstimmen des Abends, waren umschwärmt von fünf gestandenen großartigen Männerchören der Region.

Die Frauen unter der Leitung von Andreas Jung boten fröhliches Liedgut wie „Vive l’amour“ und den „Bajazzo“. Doch dann wurde es wirklich bayerisch, denn die Sänger der Concordia aus Berghausen mit ihrem Leiter Uwe Weiland hatten sich auf das Motto des Abends eingestimmt und brachten weiß-blaue Impressionen zu Gehör, ausgeschmückt mit Fingerhakeln, Klatschserien und Polkaschritten. Ihr gesungenes Echo war einfach beeindruckend. Die Sänger der Cäcilia Pohl (Leitung: Andreas Jung) schworen nach der mächtigen „Bayernhymne“ hoch und heilig: „Morgen trink i kaan Schnaps mehr“. Der MGV Panrod, 34 Sänger unter dem Taktstock von Helmut Fuhr, überzeugte mit dem „Tal in den Bergen“, einem Südtiroler Lied in der dortigen trientinischen Landessprache, und „Hab mein Wage voll gelade“ in fein abgestuften Tonpassagen und Soli. Der MGV Frohsinn Berndroth brillierte unter der Leitung von Ingrid Kempf mit der Ballade „Die Rose“ und „Über sieben Brücken“.

Aus Rettert kamen beeindruckende Töne. Mit Irina Kotykova gelang dem Männerchor Viva la musica das flotte und überaus lustige Lied „Am Himmelstor“ sowie das berühmteste Weinlied schlechthin: „Aus der Traube in die Tonne“. Bleibt noch das tolle Engagement aus den Reihen der Gemeinde zu erwähnen. Hier beeindruckte die flotte Tanzgruppe der Moving Stars, 19 junge und hübsche Burgschwalbacher Gewächse, die mit einem tollen Schuhplattler auf „Sie hatte nur noch die Schuhe an“ die zahlreichen Besucher überraschte. „Hinterm Gartenzaun“ verbargen sich vier junge Männer, die neugierig das Feiern im Saal beäugten und herrliche Prognosen stellten. Ob es ein Altenkaffee, Margret Gethmans 50. Geburtstag, eine Dessousparty oder gar eine Ü 50-Party war – „Jaaa, waas mer des, kann mer des wisse, derf meer des wisse?“ Die Antwort von Lukas Opfermann mit dem beigen Cordhütchen lautete: „Ich deets wisse, owwer es freet mich jo kaaner.“ Eine Bereicherung für Burgschwalbach ist, dass alle vier „Comedians“ tadellos ihren Heimatdialekt sprechen können, was bei den Besuchern gut ankam, wie das auch durch den Beifall deutlich wurde. Vorsitzende Margret Gethmann freute sich, dass der zweite bunte Abend in Folge wieder gut gelungen war. Wilma Rücker

Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Montag, 16. Juni 2014, Seite 12

Neben den Gastgeberinnen vom Burgschwalbacher Frauenchor, die in herzigen Dirndln und mit fröhlichen Liedern unterhielten, sorgten die Herren der Schöpfung in Krachledernen beim Wettsägen auf der Bühne für gute Unterhaltung.Foto: Wilma Rücker

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Burgschwalbach
Di, 17. Juni 2014

Bild zur Meldung

Mehr über

Weitere Meldungen