Ortsgemeinde: Palmbachanlieger haben hohes Schutzbedürfnis

Hochwasser Schäden sind aufgenommen  Von unserer Redakteurin Katrin Maue-Klaeser Burgschwalbach/Hahnstätten. Das Hochwasser des Palmbachs, die dadurch verursachten Schäden und der künftige Schutz davor beschäftigten den Hahnstättener Verbandsgemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Ein Ingenieurbüro hat inzwischen die Schäden aufgenommen, die das Hochwasser im Juli vergangenen Jahres angerichtet hat. Sie liegen bei 40 000 bis 50 000 Euro, die Schadensaufnahme zwischen Aarbergen und Zollhaus war im Dezember erst abgeschlossen. Bei den Bürgern registriert Ortsbürgermeister Ehrenfried Bastian nach wie vor ein großes Schutzbedürfnis. „Es gibt Menschen im Ort, die jetzt noch bei Regen unruhig schlafen“, sagt er.

Die Schadensregulierung kann laut Ortschef Bastian beginnen, sobald beim Umweltministerium über die Zuschussanträge entschieden ist. „Es wurde uns eine hohe Kostenbeteiligung in Aussicht gestellt“, sagt Bastian. Als Maßnahmen könnten neben der Bereitstellung von Überflutungsflächen auch Mauern, Absätze oder zusätzliche Schwellen vor Kellerabgängen zählen, die verhindern, dass das Wasser ins Haus läuft, erklärte Satony. Schon vor 25 Jahren hatte der damalige VG-Bürgermeister Hubert Schneider die Idee, zwei das Palmbachtal querende Wege auf Dämme zu legen, erklärt Bastian, und so Rückhalteflächen entstehen zu lassen. Nach dem Hochwasser griff der Burgschwalbacher Gemeinderat den Gedanken wieder auf. Allerdings gibt Bürgermeister Satony zu bedenken, dass solche Staudämme gegen Ausspülung gesichert und die vorhandenen Durchlässe im Durchmesser vergrößert werden müssten.

 

Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Samstag, 4. April 2015, Seite 16

 

Von einem naturnahen Zustand ist der Palmbach nicht nur in der Burgschwalbacher Ortslage denkbar weit entfernt. Vorerst werden aber Teile der Uferbefestigung repariert, die durch das Hochwasser beschädigt wurden und stetig weiter ausgespült werden. Foto: Hans Georg Egenolf

 

Hochwasserschutzkonzept könnte schon bald entwickelt werden

Neben der Regulierung der Überschwemmungsfolgen geht es in Burgschwalbach also mit Blick in die Zukunft auch um ein Hochwasserschutzkonzept. Zudem zählt der Palmbach zum Entwicklungsgebiet der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie und damit auch der darauf aufbauenden rheinland-pfälzischen „Aktion blau plus“. Im Zuge dieser Aktion solle im Palmbach auch Fischdurchgängigkeit hergestellt werden – „selbst wenn die Fische in Hessen sowieso nicht weiterkommen“, bemerkte Bürgermeister Volker Satony. Die Entwicklung des Hochwasserschutzkonzepts werde rund 10 000 Euro kosten, teilte der Bürgermeister dem VG-Rat mit. 90 Prozent der Summe gibt es vom Umweltministerium als Zuschuss, den Rest teilen sich Orts- und Verbandsgemeinde hälftig, falls der Ortsgemeinderat dem ebenso zustimmt wie es der VG-Rat getan hat. Die vorgeschlagenen Maßnahmen werden dann den Bürgern in einer Informationsveranstaltung vorgestellt, kündigt Ehrenfried Bastian an. Er rechnet damit, dass die Aufstellung eines Schutzkonzepts etwa drei Monate dauern dürfte. kat

 

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Veröffentlichung

Burgschwalbach
Di, 07. April 2015

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