Sportverein trennt sich von seiner Turnhalle

Dem Beispiel Flacht folgen die Ortsgemeinde und die TuS Burgschwalbach. Aus der alten Turnhalle soll ein neuer und moderner Treffpunkt für die Bürger werden. Dazu muss sich der Verein allerdings von seiner ehrwürdigen Sportstätte trennen.

BURGSCHWALBACH. 84 Mitglieder der TuS Burgschwalbach stimmten geschlossen für den Verkauf der vereinseigenen Turnhalle an die Gemeinde. Dadurch wechselt die Halle nach 80 Jahren im Eigentum des Sportvereins den Besitzer. Der Grund liegt auf der Hand und wurde vom Vorsitzenden Karl-Heinz Funk in dem Treffen noch einmal erläutert: "Die Turnhalle ist stark sanierungsbedürftig. Alleine können wir das finanziell nicht bewältigen. Innenminister Bruch hatte uns bei einem Besuch eine Förderung des Landes in Aussicht gestellt. Dafür muss die Halle in den Besitz der Gemeinde wechseln." Bis zu 65 Prozent der Gesamtkosten von rund 1,5 Millionen Euro für die Renovierung könnten als Zuschuss von Mainz an den Palmbach fließen. Diese hohe Förderung ist durch die Anerkennung Burgschwalbachs als Schwerpunktgemeinde möglich. 35 Prozent müsste die Gemeinde tragen.

"Davon könnten wir zehn Prozent in Eigenleistung erbringen", ergänzte Manfred Schuhmacher, Ehrenvorsitzender der TuS. Er kurbelte das Projekt "neue Halle" vor einigen Monaten an und erkundigte sich nach Möglichkeiten, die in die Jahre gekommenen Turnhalle in einen modernen Treffpunkt zu verwandeln. Schuhmacher kündigte zudem an, die Arbeiten in Eigenleistung zu koordinieren.

Das entscheidende Gespräch mit Minister Karl Peter Bruch sowie Vertretern des Kreises und der Verbandsgemeinde führten letztendlich zu der Entscheidung, die Halle zum symbolischen Preis von einem Euro an die Gemeinde zu veräußern. Jetzt gaben die Mitglieder ihre klare Zustimmung. Die Zuschussanträge werden bis zum August gestellt. Bei einer Zusage des Landes könnte die Sanierung bereits im kommenden Jahr beginnen. "Dadurch kommt es aber zu keiner Trainingspause. Wir haben bereits Gespräche mit anderen Vereinen geführt. Wir werden in der Zeit des Umbaus Ausweichmöglichkeiten für die Übungsstunden finden", betonte Karl-Heinz Funk und fügte an, dass die Abteilungen der TuS die Halle nach dem Umbau kostenfrei nutzen können.

Neben einer Sanierung erfährt die Halle auch eine Erweiterung. Die Kuppel bleibt erhalten. Eine Küche und ein Klubraum werden eingerichtet, sodass die Halle auch für private Feiern gemietet werden kann. Die Fastnacht und die Kirmes sollen weiter in der Regie der TuS veranstaltet werden. "Das müssen wir im Vertrag festlegen", so der Vorsitzende. Er sicherte den Mitgliedern zu, dass der Verein gestärkt aus dem Projekt hervorgehe. "Die Halle entspricht nicht mehr den heute erforderlichen Bedingungen. Die Sanierung ist notwendig, und wir freuen uns, dass ihr geschlossen für die Übergabe an die Gemeinde gestimmt habt", dankte Funk den Vereinskollegen.

Zum Verkauf zählen die Turnhalle mit dem dazu für die Zukunft erforderlichen Gelände. Die Zufahrt zur multifunktionalen Spielfläche in direkter Nachbarschaft bleibt nach Abschluss der Neugestaltung erhalten.    Uli Pohl

 

Auf große Resonanz stieß die außerordentliche Mitgliederversammlung, die die TuS Burgschwalbach wegen des Verkaufs der Turnhalle einberufen hatte.

Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Donnerstag, 25. März 2010, Seite 22 (0 Views)

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Veröffentlichung

Burgschwalbach
Do, 25. März 2010

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