Grenzstein dokumentiert Zollhäuser Historie

Ein überraschender Fund beschäftigt zurzeit nicht nur die Ortsgemeinde Burgschwalbach: Durch Zufall ist ein wichtiges Stück Zeitgeschichte zutage gefördert worden

 

Monument schlummerte viele Jahre auf dem ehemaligen Bauhof - Von Denkmalbehörde begutachtet

BURGSCHWALBACH. Der Zufall führte jetzt ein historisches Monument aus der Burgschwalbacher Historie zutage. Genauer gesagt, handelt es sich um ein Stück Zollhäuser Zeitgeschichte. Auf dem Gelände des ehemaligen Bauhofs der Gemeinde Burgschwalbach ist ein alter Grenzstein entdeckt worden. Dabei soll es sich um den einzigen in der Luft hängenden Grenzstein des Herzogtums Nassau handeln. Er befand sich in der Mitte des Brückenbogens der alten Aarüberquerung in Zollhaus an der Straße nach Burgschwalbach.

Die Brücke aus dem Jahr 1807 wurde um 1970 abgerissen und durch ein neues Bauwerk ersetzt. Den "Bauschutt" lagerte man anschließend über die Jahre in Burgschwalbach, ohne zu wissen, dass darunter ein wichtiges Stück Zeitgeschichte schlummerte. An der Aarbrücke in Zollhaus stoßen die Gemarkungen der Ortschaften Hahnstätten, Burgschwalbach und Schiesheim aneinander.

Der Stein weist auf den Sonderstatus hin, den Zollhaus schon seit langer Zeit besitzt: Der Ort ist aufgeteilt und zählt zu Hahnstätten, Burgschwalbach, Mudershausen und Schiesheim. Auf der Tafel sind noch einige Buchstaben zu erkennen. Der Stein selbst ist durch seine bewegte Geschichte gezeichnet. Gestern nahmen ihn Katja Laupert von der Unteren Denkmalbehörde des Kreises in Bad Ems, Volker Satony, Bürgermeister der VG Hahnstätten und Claus-Harry Becker, Ortsbürgermeister von Burgschwalbach, unter die Lupe.

Was mit dem seltenen Fund geschieht, ist noch offen. Zunächst soll sein Zustand genau untersucht werden. Möglich ist es, den Stein wieder an der Brücke fest zu installieren, um Einheimische wie Touristen auf die Geschichte des Ortes Zollhaus hinzuweisen. Er könnte aber auch einem Museum zugeführt werden, wo er der Öffentlichkeit gezeigt wird. Wer noch alte Fotos besitzt, auf dem der Grenzstein zu sehen ist, oder weitere Informationen über den Fund geben kann, meldet sich bitt bei Ortsbürgermeister Claus-Harry Becker, Telefon 06430/1589.    (up)

Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Donnerstag, 11. März 2010, Seite 22 (0 Views)

 

Stark gezeichnet von äußeren Einflüssen ist der Grenzstein, der in Burgschwalbach gefunden wurde. Gestern nahmen in Volker Satony, Katja Laupert und Claus-Harry Becker unter die Lupe.

 

An der Brücke in Zollhaus stoßen Hahnstätten, Burgschwalbach und Schiesheim aneinander.   Fotos: Pohl

 

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Veröffentlichung

Burgschwalbach
Do, 11. März 2010

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