Frauenchor: Bunter Abend sorgt für Begeisterung

Veranstaltung Burgschwalbacher Frauenchor als Gastgeber – „Knollen“ verärgern. Von unserem Mitarbeiter Wilma Rücker

 

Burgschwalbach. Einen richtig schönen frühsommerlichen Abend hatten die 26 Sängerinnen des 46 Jahre alten Burgschwalbacher Frauenchores auf die Beine gestellt. „Zum ersten Mal gibt es einen bunten Abend in Burgschwalbach“, wie die Vorsitzende Margret Gethmann betonte, „denn Singen vertreibt den Stress des Tages.“ Der Frauenchor lässt sich immer wieder etwas Neues einfallen und trägt damit zum Zusammenhalt der Ortsgemeinschaft bei.

Gäste hatten sich auch zum bunten Abend angesagt. Es waren Chöre, die sich gern und ausgiebig der deutschen Chorliteratur widmen, und das nicht so ganz junge Besucherklientel wusste dies zu schätzen, wie am heftigen Applaus zu hören war. Der gastgebende Frauenchor mit Chorleiter Andreas Jung begeisterte mit dem spritzigen Trinklied „Vive l’Amour“, „Cant help falling in Love“ sowie dem schwedischen „Sommarpsalm“. Seit sieben Jahren aktiv, ohne Vereinszwänge und ganz locker, treffen sich alle drei Wochen die Palmbachtaler. So richtig „gut“ kann keiner singen, wie sie selbst gerne kokettieren. Doch ihre Liedbeiträge sind besonders herzlich und animieren gern zum Mitsingen. Das Palmbachlied ist ihre Spezialität und das Volksliedermedley ist umwerfend persönlich. Mit ihrem sympathischen Chorchef Roland Röhlisch sind sie (nach Eberhard Pallasch) wieder in gutbürgerlichen Dirigentenhänden.

Der MGV Hasselbach ebenfalls unter Chorleiter Andreas Jung aus Lindenholzhausen zum ersten Mal in Burgschwalbach, begeisterte mit „Now let me fly“ und dem flotten Trinklied „Von der Traube in die Tonne“. Aus Langenseifen, ebenfalls neu in Burgschwalbachs Sängerszene überzeugten 16 Sänger des MGV Liederkranz unter ihrem Vizechorleiter Frank Litzki mit „Weit, weit weg von hier“ von Hubert von Goysern und mit flotten Schlagermelodien der 70er-Jahre.

Dietmar aus Lahnstein, ein alter Burgschwalbächer, überzeugte mit seinem Dauerhit „Du bist Schwalbach“ und erinnerte gesanglich an alte Flur- und Familiennamen. Die Singgemeinschaft Spätlese, seit sechs Monaten aktiv, hielt , was ihr Name bereits verspricht. Elf Sänger unter Roland Röhlisch (Akkordeon) erinnerten singend an den berühmten „Platz an der Sonne“, herausragend mit Solist Gero Arndt vorgetragen.

So richtig peppig wurde es, als die Kindertanzgruppe New Generation (Leitung Mira Konradi) einen flotten Formationstanz bot. Großen Beifall heimsten auch die Frauen der Aerobicgruppe des TuS (Leitung Alexandra Pallasch) bei „Drums Alive“ ein. Die Stefgregs, für Eingeweihte eine Offenbarung, für Neulinge die Überraschung, boten frivole Lieder mit anspruchsvollen Texten der Jetztzeit. Einfach köstlich. Stefan Hartmann und Gregor Kilian sind immer wieder für eine gesangliche Überraschung gut. Ein schöner, anspruchsvoller bunter Abend konnte einen Erfolg verbuchen.

Allerdings wurde die gute Stimmung in der Mehrzweckhalle regelrecht getrübt, denn übereifrige Ordnungshüter der Verbandsgemeindeverwaltung Hahnstätten bescherten den eher unfreiwilligen „Falschparkern“, die niemanden behinderten, saftige „Knollen“. Es stellte sich die Frage: Wo hätten denn die vielen Fahrzeuge der etwa 200 beteiligten Akteure, Sänger und Besucher ordnungsgemäß in Nähe der Veranstaltung parken sollen? Zwei Chöre hatten schon abgesagt. Ob sie dieses Ungemach wohl ahnten? Die Einnahmen wären sonst wohl höher geworden, aber für wen? Die bis dahin gute Stimmung im Saal war jedenfalls durch die „Knollenvergabe“ augenblicklich heftig gestört. Viele Anwesende, auch der Ortsbürgermeister und sein Stellvertreter, zeigten sich erbost.

Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Montag, 24. Juni 2013, Seite 20

 

Singen vertreibt den Stress des Tages: Der Frauenchor Burgschwalbach lässt sich immer wieder etwas Neues einfallen. Foto: Wilma Rücker

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Veröffentlichung

Burgschwalbach
Mo, 24. Juni 2013

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