Schiesheim auf dem Weg in die Zukunft

Projekt Teilnahme am Wettbewerb ist in Vorbereitung - Erstes Sondierungsgespräch geführt

Von unserem Redakteur

Andreas Galonska

Schiesheim. Aufbuchstimmung breitet sich in Schiesheim aus, denn in Sachen Dorfentwicklung wird sich in nächster Zeit und auf lange Sicht einiges tun. Einen ersten Schritt stellt die bereits angekündigte Teilnahme am rheinland-pfälzischen Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ dar, um zunächst einmal Aufschluss über den Stand Schiesheims im Vergleich mit anderen Orten zu gewinnen. Erhofft werden aber auch sowohl neue Impulse im Dorfleben als auch finanzielle Zuwendungen aus dem europaweiten Programm zur Förderung und Stärkung des ländlichen Raumes. Wie Beispiele aus anderen Gemeinden in der Region zeigen, geht es um eine große Chance für das kleine Dorf an der Grenze zu Hessen.

Die Dorfmoderation übernimmt die im vergangenen Jahr ins Leben gerufene Regionalakademie Aar mit Sitz im Kulturhaus Kreml in Zollhaus, die es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht hat, alljährlich einem Ort innerhalb der Verbandsgemeinde Hahnstätten auf die Sprünge zu helfen. Dass sie dabei die mit knapp 280 Einwohnern kleinste Gemeinde ausgewählt hat, dürfte die Arbeit nicht erleichtern. Dennoch hofft man auf eine Fülle an guten Ideen und auch genügend ehrenamtliches Engagement, um die angestrebten Ziele zu erreichen.

Am Wochenende traf sich eine kleine Vorbereitungsgruppe aus Gemeindevertretern sowie Dorfbewohnern aller Altersgruppen mit dem Initiator der Regionalakademie, Claus-Harry Becker, zu einem ersten Sondierungsgespräch im Schiesheimer Rathaus. Dabei wurde klargestellt, dass die Dorfentwicklung untrennbar mit der Entwicklung der Region verbunden ist. Ein gutes Beispiel ist die von der Reaktivierung der Aartalbahn erhoffte bessere Mobilität. Dem Geldmangel in der Gemeindekasse setzte der Moderator „das große Kapital“ an Wissen und Fähigkeiten der Dorfbewohner gegenüber.

Die zunächst vertretene pessimistische Auffassung „Schiesheim hat doch nichts“ konnte sich nicht lange halten. Vor allem die Natur bietet Schätze, die Einheimische leicht übersehen. Schließlich wohnt man, wo andere Urlaub machen. Die scheinbar größten Nachteile Schiesheims, die Lage direkt an der B 54 und gleichzeitig in einer Randlage an der Grenze zu Hessen sowie die geringe Größe des Ortes, lassen sich auch als Vorteile ansehen. Bei einem Gedankenaustausch sprudelten geradezu die Vorschläge zur Verbesserung der Lebensqualität, des innerörtlichen Zusammenhalts und der Darstellung der Gemeinde nach außen. Sie wurden alle festgehalten und sollen weiter verfolgt werden, egal ob sie als scheinbar irrational oder leicht zu verwirklichen angesehen werden.

An den Bürgern von Schiesheim wird es nun liegen, die Liste weiter auszubauen und sich an der Realisierung der aufgeschriebenen Ideen zu beteiligen. Das nächste Treffen der mit den Vorarbeiten betrauten Gruppe ist am Samstag, 12. März, um 15 Uhr im Schiesheimer Rathaus und wird der Vorbereitung der Präsentation für den Wettbewerb dienen.

Rh.-Lahn-Ztg. Diez vom Montag, 7. März 2011, Seite 23

In der Reaktivierung der Aartalbahn sieht Schiesheim eine Chance, die Mobilität seiner Bürger, aber auch von Gästen zu verbessern. Foto: Uli Pohl

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Veröffentlichung

Burgschwalbach
Mo, 07. März 2011

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